Datensilos aufbrechen: Erkenntnisse durch Fuhrparkdaten gewinnen
Was treibt neue Innovationen in einem Unternehmen über den Fuhrpark an?
Von Sean Killen
18. Oktober 2024
•Lesedauer: 3 Minuten
Wenn ich jemandem außerhalb der Transportbranche erzähle, dass ich in der Telematikbranche arbeite, kommt das Gespräch unweigerlich auf GPS und Fahrzeugortung. Die Idee von Punkten auf einer Karte ist jedem vertraut.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird darüber diskutiert, dass Telematik ein wertvolles Instrument für den effizienten Betrieb eines kommerziellen Fuhrparks und die Einhaltung von Industriestandards ist, welches das Fahrerverhalten, die Sicherheit, die Fahrzeugwartung, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die Routenoptimierung unterstützt.
Ein solcher Gesprächsverlauf wird Fuhrparkmanagern auf der ganzen Welt bekannt vorkommen. Solche Diskussionen sind für Transportteams sinnvoll, insbesondere wenn es um den Betrieb ihrer Fahrzeuge geht. In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Telematik gewachsen und hat sich weiterentwickelt, um diese Kernfunktionen durch neue Technologien zu ergänzen. Durch den Einsatz von Kameras, Sensoren und Trackern wurde diese Funktionalität so weit verbessert, dass sie für den Betrieb eines Fuhrparks auf höchstem Niveau unabdingbar ist.
Was sind die nächsten Innovationen in der Telematik?
Die Frage lautet nun: Was kommt als Nächstes? Welche neuen Innovationen in einem Unternehmen werden über den Fuhrpark vorangetrieben? Eine Videokamera, ein stärkerer Sensor, eine eingebaute Hardware? Diese Neuerungen können zwar die Funktionalität des Fuhrparks verbessern, werden die Art und Weise, wie wir Dinge betrachten und verstehen, jedoch nicht wirklich verändern.
Die Telematik hat einen Wendepunkt erreicht. Damit der Fuhrpark einen größeren Wert für das gesamte Unternehmen beiträgt, müssen wir anfangen, die Fuhrparkdaten wirklich zu verstehen, und uns intensiver damit beschäftigen, wie wir diese Informationen über die Fuhrparkmanager hinaus in das gesamte Unternehmen einbringen können.
Die Herausforderungen und Chancen für Big Data
Es ist eine beängstigende Aufgabe. In vielen Fällen habe ich erlebt, dass Big Data und der Versuch zu verstehen, wie Big Data genutzt werden kann, mehr Verwirrung und Frustration verursacht haben als jede andere Komponente des Fuhrparks. Ich habe oft mit Führungskräften gesprochen, die mehr Wert aus ihren Fuhrparkdaten und den umfassenden verfügbaren Datenquellen ziehen wollen. Dabei ist die schiere Menge der verfügbaren Daten oft einfach überwältigend. Letztendlich kommt es darauf an, dass man genau weiß, was man verstehen oder erreichen möchte.
Nehmen wir einen großen Fuhrpark von über 5.000 Servicetechnikern oder Auslieferungsfahrern. Vielleicht möchte ein Unternehmen die Qualität der gesamten Fahrerbelegschaft verstehen.
Die Bewertung erfolgt nach folgenden Kriterien:
- Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien,
- Datenkollisionen,
- Explizit geplante Routen,
- Anzahl der Lieferstopps,
- und weitere Kennzahlen.
Anhand dieser Daten kann ein Unternehmen genau ermitteln, wer seine besten Fahrer sind, wessen Fahrverhalten angemessen ist und beurteilen, wer durch mangelhaftes Fahrverhalten aus rechtlicher Sicht ein Risiko für das gesamte Unternehmen darstellt.
Leider kann der nächste Schritt in diesem Prozess die Dinge zum Scheitern bringen, wobei er gleichzeitig auch die beste Gelegenheit bietet, die Gesamtfunktion einer ganzen Organisation zu verbessern, wenn das Datenproblem gelöst werden kann.
Wer braucht diese Daten und kann sie nutzen?
Wenn ein Unternehmen über eine genaue, datengestützte Aufzeichnung der Leistung seiner Fahrer verfügt, wer kann diese Informationen im Unternehmen dann gebrauchen? Und wie müssen diese Informationen genutzt werden? Das ist die eigentliche Herausforderung, denn viele Unternehmen arbeiten in Silos, die sich auf ihre individuellen Abteilungsziele und KPIs konzentrieren.
In unserem Beispiel hat Big Data sehr wertvolle Erkenntnisse geliefert die mit den Einsichten der Fuhrparkmanagers übereinstimmen. Die Aufgabe eines Fuhrparkmanagers besteht darin, Fahrzeuge einsatzbereit und funktionstüchtig zu halten. Die Leistung der Mitarbeiter ist nicht seine Aufgabe. Wer braucht diese Informationen wirklich und wie müssen sie beschafft werden? Die Personalabteilung. Die von Telematik abgeleiteten Daten, die im Personalinformationssystem (Human Capital Management (HCM)) des Unternehmens täglich genutzt werden, ermöglichen es der Personalabteilung, wichtige Personalentscheidungen zu treffen und Aufgaben auszuführen.
Unternehmenssoftware
Durch den Zugriff auf die Fuhrparkdaten kann das Unternehmen nun genau erfassen, wer die besten Fahrer sind, und sicherstellen, dass sie belohnt und entschädigt werden, damit sie das Unternehmen nicht verlassen. Außerdem kann das Unternehmen nun eine genaue rechtsgültige Aufzeichnung der Fahrer erstellen, die das Unternehmen durch ihr Verhalten gefährden. Dies könnte jede Art von rechtlicher Haftung verringern, wenn ein Fahrer aus wichtigem Grund entlassen werden muss.
Führungskräfte außerhalb der Fuhrparkorganisation - wie C-Suite-Führungskräfte und VPs - werden nicht unbedingt den Umgang mit der Telematiksoftware erlernen zusätzlich zu den Produkten, die sie bereits verwenden. Sollten Führungskräfte daher nicht in der Lage sein, diese Informationen zu dokumentieren und damit zu arbeiten, indem sie das 20 Millionen PIS-System, das sie von einem der großen SaaS-Unternehmen erworben haben, täglich nutzen? Auch wenn dies nach gesundem Menschenverstand klingt, findet diese Art der Datenintegration in den meisten Unternehmen nicht statt. Die Fuhrparkdaten bleiben in einem Silo, meist ungenutzt von den Teams, die einen echten Nutzen daraus ziehen könnten.
Im Folgenden fassen wir zusammen, welche weiteren Möglichkeiten sich ergeben, wenn die Daten aus dem Fuhrpark in die Unternehmenssoftware übernommen werden:
- Fuhrparkkosten und finanzielle Leistungen im ERP-System, die vom Finanzteam bearbeitet werden und für Leistungsvergleiche mit globalen Standards genutzt werden und den Fortschritt der Kosteneinsparungsprogramme überwachen
- Auswirkungen der Einführung von Elektrofahrzeugen auf die Kohlenstoffemissionen für den CSO
- Die Standortdaten des digitalen Zwillings des Fuhrparks fließen in die Lieferkettensoftware ein
- In der Beschaffungssoftware angezeigte Warnungen über benötigte Komponenten, die kurz vor dem Ausfall stehen, damit sie proaktiv bestellt werden können
- Betrugserkennung im Kostenmanagementsystem wie etwa, wenn Mitarbeiter Tankkarten für private Zwecke missbrauchen
- Verknüpfung der Kundenbesuche vom Vertriebsteam mit dem CRM (Customer Relationship Management) durch in der Software gespeicherte Adressen von Fahrzeugstops
Unternehmen geben geradezu Hunderte von Millionen Euro für die internen Softwareplattformen aus. Diese spielen eine existenzielle Rolle für Unternehmen. SAP, Oracle, Salesforce, Workday, Google, Microsoft und Coupa sind einige der weltweit größten Plattformen, um globale Unternehmen zu führen. Der Fuhrpark ist einer der attraktivsten Orte in der Lieferkette, um Verbesserungen und Innovationen voranzutreiben.
Damit Unternehmen den nächsten Schritt in der Prozessverbesserung machen können, muss der Fuhrpark Informationen schließlich nahtlos austauschen, damit Entscheidungsträger im gesamten Unternehmen Zugang zu den Fuhrparkdaten haben und auf dieser Grundlage wichtige Entscheidungen treffen und Innovationen vorantreiben können.
Um mehr darüber zu erfahren, wie Geotab Ihnen helfen kann, besuchen Sie data.geotab.com (auf Englisch) und fordern Sie eine Demo an, um sich mit einem unserer Mitarbeiter in Kontakt zu setzen.
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