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Kleine aber feine Unterschiede: Eine CAN-Bus Analyse von elektrischen vs. Verbrennungsmotoren

Unser Geotab Solutions Engineer erklärt die CAN-Bus Analyse bei Fahrzeugen funktioniert und wie E-Fahrzeuge verbunden werden.

Markus Gajda

Von Markus Gajda

28. September 2022

Lesedauer: 2 Minuten

Bild von der Erde aus dem Weltall.

Es ist kein Geheimnis, dass die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen stetig zunimmt. Auch in deutschen Fuhrparks werden elektrische Fahrzeuge immer präsenter. Für Fuhrparkleiter stellt sich folglich die Frage, wie diese Fahrzeugart erfolgreich in ihren Fuhrpark sowie mit ihrem Fuhrparkmanagement verbunden werden kann.

 

Um die Unterschiede von elektrischen Fahrzeugen und Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch ein kleines GPS-Ortungsgerät mit einer Plattform verbunden werden können, an welche dann die relevanten Fahrzeugdaten übermittelt und von Flottenmanagern genutzt werden können. Die Installation eines solchen Telematik-Geräts stellt bei E-Fahrzeugen kein Problem - es ist das Auslesen der Daten, das spezielles Ingenieurwissen bedarf. Genau aus diesem Grund führt Sie dieser Artikel hinter die Kulissen des Aufbaus von elektrischen Fahrzeugen und setzt sich als Ziel, Ihnen zu erklären wie relevante Daten aus E-Fahrzeugen gezogen werden können.

Eine kurze Einführung in Reverse Engineering

Sie haben eventuell gehört, dass es schwieriger ist bei einem elektrischen Fahrzeug Reverse Engineering durchzuführen, als bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dies hängt mit unterschiedlichen Faktoren zusammen - zunächst würde ich allerdings gerne den Begriff Reverse Engineering definieren. Bei Reverse Engineering geht es darum, die Bestandteile eines bereits bestehenden, fertigen Systems zu untersuchen und dessen Elemente zu extrahieren. Da nach dieser Definition viele Dinge in den Kontext von Reverse Engineering fallen können, ist es wichtig festzulegen, dass ich mich in diesem Artikel auf das Reverse Engineering von dem sogenannten CAN-Bus System, welches in Fahrzeugen aller Art vorkommt, beziehe. Nun könnten Sie sich die Frage stellen: Was ist denn überhaupt ein CAN-Bus System? Gute Frage!

 

Das CAN-Bus (Controller Area Network) System verbindet die gesamten Engine Computer Units (ECUs) in den heutigen modernen Fahrzeugen und fördert so die Kommunikation zwischen allen ECUs. Theoretisch klingt dies relativ simpel, allerdings ist es eine Sache die ECUs miteinander zu verbinden, aber eine ganz andere mit Ihnen zu kommunizieren - denn ECUs nutzen verschiedene Arten von Protokollen, um miteinander zu kommunizieren. Sie können diese Protokolle mit verschiedenen Sprachen vergleichen. Was ich damit meine? Nun, nicht alle ECUs nutzen dasselbe Protokoll (oder dieselbe Sprache), was wiederum dazu führt, dass sich manche ECUs nicht verstehen. Folglich muss die richtige “Sprache” gefunden werden, um mit Ihnen zu kommunizieren.

 

Zusammenfassend hängt das Volumen von Fahrzeugdaten, die aus einem CAN-Bus System ausgelesen werden können, stark von dessen Aufbau ab.

Wussten Sie übrigens dass ein modernes Fahrzeug heute mehr als 70 ECUs besitzt? Das bedeutet, dass neuere Fahrzeuge eine größere Datenmenge als ältere Fahrzeuge generieren.

Wo unterscheidet sich Reverse Engineering eines Fahrzeugs mit elektrischen Motor von dem eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor?

Der erste wichtige Unterschied ist, dass in E-Fahrzeugen keine Liste von standardisierten Daten vorliegt, die in der Regel in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor vorhanden ist. Bei dieser Liste von standardisierten Daten handelt es sich um das OBD II (auf Englisch) Standard Format, in welchem die relevanten Datenpunkte für Fahrzeugtracking liegen.

 

Bei elektrischen Fahrzeugen liegen diese Datenpunkte Hersteller-bedingt an unterschiedlichen Punkten und sind aus diesem Grund einzigartig. Der zweite Unterschied findet sich in der Geschichte des OBD II Ports. Der OBD II Port wurde ursprünglich dafür entwickelt, um Werkstätte beim Fahrzeugservice in Hinsicht auf deren Emissionen zu unterstützen. Logischerweise produziert ein elektrisches Fahrzeug allerdings keine Emissionen beim Fahren. Hier liegt der Knackpunkt: Der CAN-Bus eines E-Fahrzeugs ist anders konstruiert worden, als der CAN-Bus eines konventionellen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor.

 

Alles in allem, halten wir fest, dass wir herausgefunden haben wieso Reverse Engineering bei elektrischen Fahrzeugen sich von Reverse Engineering bei konventionellen Fahrzeugen unterscheidet. Trotz allem besitzt Geotab die Möglichkeit die Daten von elektrischen Fahrzeugen erfolgreich auszulesen. Hierfür unterstützt das Geotab GO9 Telematik-Gerät und die MyGeotab Plattform effizientes Flottenmanagement.

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Markus Gajda
Markus Gajda

Automotive Research & Development Engineer

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