Was sind g-Kräfte und wie hängen sie mit riskanter Fahrweise zusammen?
Erfahren Sie, was g-Kräfte sind und wie sie zur Überwachung riskanten Fahrverhaltens eingesetzt werden.
Von Matt Broughall
17. September 2024
•Lesedauer: 3 Minuten
Eine Frage, die uns häufig gestellt wird, ist: „Wie hängen g-Kräfte mit realen Fahrgewohnheiten zusammen?“
In einer Flottenmanagement-Software wie MyGeotab wird eine riskante Fahrweise, zum Beispiel beim Beschleunigen, Kurvenfahrten oder Bremsvorgängen, in Form von g-Kräften definiert.
g-Kräfte und Beschleunigung
Bevor wir uns der Software zuwenden, sprechen wir über g-Kräfte. Die g-Kraft ist ein Maß für die Beschleunigung. 1g ist die Beschleunigung, die wir durch die Schwerkraft spüren. Dieser Andruck sorgt dafür, dass unsere Füße fest auf dem Boden bleiben. Die Schwerkraft wird in Metern pro Sekunde zum Quadrat gemessen, also in m/s2. Auf der Erde hat die Schwerkraft im Allgemeinen einen Wert von 9,806 m/s2 oder 32,1740 f/s2. Da dies nur eine andere Skala zur Messung der Beschleunigung ist, gilt sie nicht nur für die Schwerkraft, sondern kann zur Quantifizierung jeder Beschleunigung verwendet werden.
So wirken sich g-Kräfte auf eine riskante Fahrweise aus
Wie bereits erwähnt, können Sie das Geotab-Telematikgerät so konfigurieren, dass es als Reaktion auf übermäßig aggressives Fahrverhalten, wie z. B. starkes Beschleunigen, scharfes Bremsen und scharfes Kurvenfahren, ein sofortiges akustisches Feedback gibt. Sie können die Einstellungen über Fahrzeug bearbeiten > Fahrer-Feedback aufrufen.
Wenn Sie Regeln für riskantes Fahren in MyGeotab einrichten, wirkt sich die Einstellung der Empfindlichkeit darauf aus, wann eine Rückmeldung bei solch einem Fahrstil gegeben wird – entweder ein Signalton oder ein gesprochener Alarm, wenn Sie GO TALK installiert haben. Eine kleinere Zahl (z. B. -0,47g) bedeutet eine höhere Empfindlichkeit und somit, dass die Regel leichter zu brechen ist. Eine größere Zahl (z. B. -0,61g) bedeutet eine geringere Empfindlichkeit und somit, dass nur die aggressivsten Fahrereignisse die Regel verletzen und ein Fahrerfeedback auslösen. Wenn Sie den Schieberegler nach rechts bewegen, wird die Überwachungsempfindlichkeit erhöht.
Die Beschleunigungsmessereinstellungen für das Fahrer-Feedback sind auf „am wenigsten empfindlich (Pkw)“ eingestellt.
Die Beschleunigungsmessereinstellungen für das Fahrer-Feedback sind auf „am empfindlichsten (Schwerlast)“ eingestellt.
Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass die Masse oder Größe des Fahrzeugs überhaupt keine Rolle spielen, da es sich um Beschleunigung und nicht um eine „Kraft“ im eigentlichen Sinne handelt. In den Regeln zum harten Fahren geben wir die Fahrzeuggröße (Pkw, Lkw/Kastenwagen und Schwerlast-Lkw) als Vorschlag an. Ein Sportwagen kann eine Kurve gefahrlos schneller als ein LKW nehmen.
Eine Tabelle mit den durchschnittlichen g-Kräften für verschiedene Fahrzeugklassen finden Sie im Geotab Produkthandbuch.
Empfehlungen zum Einrichten von Fahrer-Feedback
Wir empfehlen, in der Mitte der jeweiligen Fahrzeugklasse anzufangen und Werte von dort aus anzupassen, basierend auf Ihren Zielen für den Flotteneinsatz und deren einzigartigen Aspekten. Wenn beispielsweise zu viele Ereignisse mit riskanter Fahrweise auftreten und Sie dies in den Griff bekommen möchten, können Sie eine empfindliche Einstellung wählen. Auch für die genaue Überwachung eines Krankenwagens mit Rettungssanitäter und Patient im hinteren Fahrzeugteil würden Sie die Empfindlichkeit erhöhen. Für einen Kastenwagen voll Papierhandtüchern kann hingegen eine geringere Empfindlichkeit ausreichend sein.
Wenn wir uns die drei Regeln für riskante Fahrweise ansehen, können wir einige einfache Berechnungen anstellen, um herauszufinden, wie schnell ein Fahrer eine Kurve nehmen oder von einem Stoppschild aus beschleunigen müsste, um diese Regeln zu brechen.
Starke Beschleunigung und scharfes Bremsen
Die Regeln „Starke Beschleunigung“ und „Scharfes Bremsen“ sind eigentlich das Gleiche und messen, wie schnell Sie beschleunigen oder abbremsen. Die am wenigsten empfindliche Einstellung in der Standardregel für die Beschleunigung ist 0,43 g. Dies entspricht dem Andruck auf den Fahrer bzw. das Geotab GO-Gerät bei einer Beschleunigung von 0 auf 60 km/h in 3,95 Sekunden. Die Bremsregel ist sogar noch milder und würde erst anschlagen, wenn Sie in 2,78 Sekunden von 60 km/h auf 0 abbremsen, also mit 0,61g.
Um ein besseres Verständnis für lineare Beschleunigung und g-Kräfte zu bekommen, schauen Sie sich diesen praktischen Beschleunigungsrechner an.
Scharfes Kurvenfahren
„Scharfes Kurvenfahren“ ist ein wenig schwieriger zu berechnen und intuitiv zu erfassen. Jedes Mal, wenn Sie die Geschwindigkeit ändern, wirken Beschleunigungskräfte auf Sie. Wenn Sie eine Kurve fahren, wirkt diese Beschleunigung mit 90 Grad zur der Fahrtrichtung, unabhängig davon, wie eng die Kurve ist. Stellen Sie sich vor, wie Sie ein Gewicht am Ende einer Schnur herumwirbeln. Sie ziehen das Gewicht immer in Richtung Ihrer Hand, aber es kommt nie näher.
Wie messen wir das also? Um die Beschleunigung zu bestimmen, die in einer Kurve auf Sie wirkt, benötigen wir nur den Radius der Kurve und Ihre Geschwindigkeit. Ich habe den Radius einer normalen Rechtskurve an einer Kreuzung von zwei vierspurigen Straßen gemessen und festgestellt, dass er etwa 17 Meter beträgt. Das bedeutet, dass Sie, wenn Sie mit 32 km/h durch diese Kurve fahren würden, gegen die mildeste Regel für scharfes Kurvenfahren verstoßen würden. Sie ist auf 0,47 g festgelegt.
Wenn Sie selbst mit den Zahlen experimentieren wollen, finden Sie hier einen Fliehkraftrechner für Beschleunigungen in einer Kurve.
Hinweis: Sie müssen keine Winkelgeschwindigkeit oder Masse eingeben, um die g-Kraft zu berechnen.
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